Trockenmauern in der Präkolumbianischen Welt

Trockenmauern in der Präkolum-bianischen Welt

Von Terrassenfeldern bis Festungen – die hohe Kunst des Trockenmauerbaus in Nord- und Südamerika.

Tempel von Tiwanaku
Tempel von Tiwanaku
Tempel von Tiwanaku

Trockenmauern in der Andenwelt

Während in Europa vom Hochmittelalter bis zur frühen Neuzeit Trockenmauern vor allem Felder gliederten, Weinberge terrassierten und in Burgen oder Klöstern eingesetzt wurden, entwickelte sich in Nord- und Südamerika eine eigenständige Tradition. In den Hochkulturen der Anden entstanden Mauern, die nicht nur Siedlungen schützten, sondern auch steilste Hänge nutzbar machten.

Meisterwerke der Inka

Die Inka perfektionierten den Trockenmauerbau. Berühmt sind die exakt gefügten Steinquader von Cusco oder Machu Picchu, die ohne Mörtel errichtet wurden. Selbst erdbebensichere Mauern entstanden, da die Steine passgenau bearbeitet und ineinandergreifend gesetzt waren. Diese Bauwerke zählen bis heute zu den eindrucksvollsten Beispielen der Technik.

Trockenmauern auf Macchu Picchu
Trockenmauern auf Macchu Picchu
Trockenmauern auf Macchu Picchu
Machu Picchu Terrassen
Machu Picchu Terrassen
Machu Picchu Terrassen

Landwirtschaftliche Terrassen

Besonders bedeutsam war der Einsatz von Trockenmauern für die Anlage von Terrassenfeldern. Diese verhinderten Erosion, ermöglichten effiziente Bewässerung und schufen neue Ackerflächen. So ernährten die Inka Millionen Menschen in Regionen, die ohne Mauern kaum landwirtschaftlich nutzbar gewesen wären.

Religiöse und repräsentative Bauten

Neben landwirtschaftlichen Zwecken nutzten präkolumbianische Kulturen Trockenmauern auch für Tempel und Zeremonialplätze. Beispiele sind die Mauern von Sacsayhuamán bei Cusco, die nicht nur strategische, sondern auch symbolische Bedeutung hatten. Sie demonstrierten Macht, Glauben und handwerkliche Meisterschaft.

Steinquader von Cusco
Steinquader von Cusco
Steinquader von Cusco
Pisac Terassen Peru
Pisac Terassen Peru
Pisac Terassen Peru

Vermächtnis

Viele dieser Mauern sind bis in die Gegenwart erhalten. Sie zeigen, wie hoch entwickelt die Baukunst der präkolumbianischen Kulturen war. Noch heute prägen Trockenmauern das Landschaftsbild der Anden, und moderne Ingenieure studieren ihre Bauweise, um von ihrer Stabilität und Nachhaltigkeit zu lernen.

Copyright Fotos: Public Domain; Christoph Neumann

Lerne in unserem 3-tägigen Praxiskurs, wie du selbst stabile Trockenmauern baust.

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